Anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen am 1. Oktober erinnert die Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI) an den wichtigen Gesundheitsschutz durch Impfungen. Ein vollständiger Impfschutz ist für die Gesundheit älterer Menschen von entscheidender Bedeutung, denn im zunehmenden Alter lässt die Immunabwehr nach und Infektionen können schwerer verlaufen. Deshalb sind die Impfungen gegen Grippe (Influenza), COVID-19, Pneumokokken, Gürtelrose (Herpes Zoster) und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) so wichtig.
„Der Internationale Tag der älteren Menschen ist ein idealer Anlass, um auf die Bedeutung von Impfungen hinzuweisen und zur Vorsorge zu ermutigen“, erklärt die NaLI-Vorsitzende Dr. Sandra Dybowski vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. „Durch einen vollständigen Impfschutz können Menschen ab 60 Jahren ihre Gesundheit bestmöglich schützen.“
Folgende Impfungen sind für Menschen ab 60 Jahren besonders wichtig und werden entsprechend von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für diese Altersgruppe empfohlen:
- Influenza: Die „echte“ Grippe kann besonders bei älteren Menschen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und lebensbedrohlich verlaufen. Durch die jährliche Grippeschutzimpfung treten schwere Krankheitsverläufe und Folgeerkrankungen seltener auf.
- COVID-19: Erkrankungsrisiken steigen mit zunehmendem Alter an. Daher wird allen Personen ab 60 Jahren eine jährliche Impfung gegen COVID-19 empfohlen. Dadurch kommt es seltener zu schweren Krankheitsverläufen und das Risiko von Komplikationen wird gesenkt.
- Pneumokokken: Pneumokokken-Infektionen können zu schweren Lungenentzündungen führen, die vor allem auch für ältere Menschen gefährlich sind. Die Pneumokokken-Impfung bietet einen wichtigen Schutz und verringert das Risiko schwer verlaufender Pneumokokken-Erkrankungen.
- Gürtelrose: Diese Virusinfektion verursacht einen schmerzhaften Hautausschlag. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit dem Alter an. Die Impfung bietet einen guten Schutz vor Gürtelrose und verringert erheblich das Risiko für langanhaltende oder wiederkehrende Schmerzen nach der Erkrankung, die die Lebensqualität deutlich einschränken können.
- RSV: Die STIKO empfiehlt neuerdings allen Personen ab 75 Jahren eine einmalige RSV-Impfung im September/Oktober. Eine RSV-Infektion in diesem Alter kann zu ernsthaften Atemwegserkrankungen führen, vor denen man sich durch eine Impfung schützen kann.
Leider nehmen noch zu wenige Menschen ab 60 Jahren die Impfangebote wahr. Daher appelliert die NaLI: Lassen Sie sich impfen und schützen Sie sich und die Menschen in Ihrer Umgebung.
Weitere Impfungen, z. B. Tetanus oder FSME
Außerdem sollte man auch Impfungen im Blick behalten, die mit mehreren Jahren Abstand durchgeführt werden sollten: Bei der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie wird alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung empfohlen, einmalig in Kombination mit Keuchhusten. Für enge Kontaktpersonen von Neugeborenen (z.B. Großeltern) ist die rechtzeitige Auffrischungsimpfung gegen Keuchhusten besonders wichtig. Diese schützt die empfindlichen Säuglinge und gleichzeitig auch die geimpfte Person, denn auch bei Erwachsenen kann Keuchhusten zu schweren Verläufen führen. Da FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) bei älteren Menschen häufiger auftritt und schwer verlaufen kann, wird Personen, die sich gerne in der Natur aufhalten, in Risikogebieten die FSME-Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischungsimpfungen empfohlen.
Die NaLI empfiehlt daher allen älteren Menschen, rechtzeitig einen Termin in der Arztpraxis ihres Vertrauens zu vereinbaren und den Impfausweis überprüfen zu lassen. Auch Apothekerinnen und Apotheker sowie das örtliche Gesundheitsamt können bei Fragen zu Impfungen helfen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese wichtigen Impfungen.
Quelle: Bundesärztekammer