Aktuell erleben wir eine krisenhafte Verschlechterung unseres Gesundheitssystems, die auch auf einen Mangel an Fachkräften zurückzuführen ist. Immer mehr derjenigen, die im Gesundheitswesen „am Patienten“ tätig sind, weichen in andere Berufsfelder aus oder treten die Flucht ins europäische und außereuropäische Ausland an. Als Grund wird immer wieder der Mangel an Zeit und Ressourcen für eine beziehungsorientierte, zugewandte Medizin und Pflege genannt, der die Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens habe untragbar werden lassen.
Reformen des Gesundheitswesens werden seit Jahrzehnten vor allem in Denk- und Handlungsformen der Ökonomie vorangetrieben. Effizienz, Prozessdenken und Wirtschaftlichkeit werden als neue Kernkompetenzen der Heilberufe gepriesen. Das Gesundheitswesen insgesamt und ärztliche Kunst im Besonderen wird durch dieses Mindset auch von Patientinnen und Patienten mehr und mehr als „Reparaturbetrieb“ wahrgenommen. Es ist also dringend nötig, die grundlegende Bedeutung einer beziehungsorientieren Medizin zurück ins gesellschaftliche Bewusstsein zu heben. Dazu gehört es, klar zu benennen, dass die gegenwärtige Art des Denkens keineswegs „alternativlos“ ist.
Die überaus lebendigen Analysen des Philosophen, Theologen und Autors Dr. Christoph Quarch zur Bedeutung von Beziehung und Begegnung können hier wertvolle Impulse geben und im wahrsten Sinne des Wortes „auf andere Gedanken bringen“. Wir freuen uns daher, ihn als Hauptredner für die diesjährige Eröffnungsveranstaltung ankündigen zu dürfen.
Herr Dr. Quarch berät Unternehmen und unterrichtet Wirtschaftsphilosophie und Ethik an Hochschulen in Deutschland und der Schweiz. Mit seiner SWR-Radiokolumne „Der Frühstücks-Quarch“ sowie mit seinen Podcasts, Artikeln und Büchern erreicht er ein breites Publikum (mehr unter www.christophquarch.de).
Der kostenlose Vortrag findet am Mittwoch, 18. September 2024, um 18 Uhr im Haus der Ärzte in Saarbrücken statt. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich unter: https://eveeno.com/fortbildungsjahr
(Fotoquelle: Ulrich Mayer)