Jährlich nehmen im Saarland etwa 2000 schwerstkranke und sterbende Menschen die spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Anspruch, zahlreiche weitere werden stationär in einem Hospiz betreut.
„Durch ein Engagement in der Palliativmedizin und Hospizarbeit schwerstkranken und sterbenden Menschen ihre Würde zu erhalten, ihnen Lebenszeit durch Linderung ihrer Beschwerden und menschliche Zuwendung zu schenken, gehört zu dem Wertvollsten, was wir als Menschen leisten können. Gleichzeitig sind alle, die sich hier engagieren, der Belastung ausgesetzt, für eine gelungene Begegnung mit den Sterbenden ihre eigene Begrenztheit zu ertragen“, sagte Kammerpräsident Sanitätsrat Dr. Josef Mischo.
Stellvertretend für alle in der Hospizarbeit Tätigen wurden Dr. Maria Blatt-Bodewig, Dr. Ute König und Dr. Werner Reichert mit der Carl-Erich-Alken-Medaille ausgezeichnet. Paul Herrlein wurde mit der Ehrenplakette geehrt.
Dr. med. Maria Blatt-Bodewig ist Fachärztin für Innere Medizin mit der Zusatzqualifikation Palliativmedizin und den Schwerpunktbezeichnungen Hämatologie und internistische Onkologie.
Von 2002 bis 2016 war sie Chefärztin der Klinik für Palliativmedizin am Klinikum St. Theresia in Saarbrücken. Sie etablierte dort 2008 einen multiprofessionellen palliativmedizinischen Konsiliardienst, der im gesamten Klinikum Palliativpatienten betreut. Weiterhin hat sie seit vielen Jahren den Vorsitz des Klinischen Ethikkomitees inne und ist maßgeblich an der Erarbeitung von Ethik-Leitlinien und Etablierung von ethischen Fallbesprechungen beteiligt. Auch bei der Organisation der saarländischen Ethiktage ist sie von Beginn an engagiert.
Dr. med. Ute König ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Sie ist tätig im niedergelassenen Bereich und seit 10 Jahren im St. Jakobus Hospiz, Saarbrücken, tätig. Inzwischen leitet sie das dortige Kinderpalliativteam.
Dr. med. Werner Reichert arbeitet als hausärztlicher Internist mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Er ist seit Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativmedizin zusätzlich im St. Jakobus Hospiz tätig und inzwischen dort Ärztlicher Koordinator.
Paul Herrlein ist seit über 20 Jahren Geschäftsführer des St. Jakobus Hospiz Saarbrücken. Daneben ist er als Dozent zu zentralen Themen im Gesundheitswesen tätig, u. a. zu Altenhilfe, Pflegemanagement, Hospiz- und Palliativversorgung.
Er ist Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland, Mitglied des Beirates der Bundeshospizakademie Wuppertal und Leiter der Arbeitsgruppe „Ambulante Palliativversorgung (AAPV / SAPV)“ beim Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V.
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Kammerpräsident Dr. J. Mischo, Dr. W. Reichert, Dr. U. König, Dr. M. Blatt-Bodewig, P. Herrlein mit Ministerin M. Bachmann und Bischof Dr. Ackermann, der die Festrede „Hospizarbeit kontra Sterbehilfe“ hielt.
Fotoquelle: Ärztekammer/Simon; Abdruck honorarfrei.
Hintergrund:
Die Carl-Erich Alken-Medaille ist benannt nach Carl-Erich Alken, dem Nestor der deutschen Urologie. Er hatte von 1952 bis 1975 an der Universitätsklinik in Homburg den ersten Lehrstuhl für Urologie in Deutschland inne. Durch seine wissenschaftliche und klinische Arbeit verhalf er sowohl seinem Fachgebiet als auch der urologischen Klinik in Homburg zu internationalem Ansehen.
Mit der Ehrenplakette hat die Ärztekammer bereits vor einigen Jahren eine weitere Möglichkeit geschaffen, verdiente ärztliche und auch nichtärztliche Persönlichkeiten zu ehren.